Lern-/LRST-/
Legasthenietraining

Konzept, Aufbau und Zielgruppen

Sowohl  die LRST (Lese-Rechtschreibstörung) als auch die Legasthenie sind Lernstörungen, von denen Kinder/ Jugendliche betroffen sind, welche ansonsten eine normale bis sogar überdurchschnittliche Intelligenz besitzen. Jedoch benötigen sie einen alternativen Zugang, um die Kulturtechniken des Lesens und Schreibens korrekt zu erwerben. Klassische Lernkonzepte, wie das bloße Wiederholen oder längere Üben, helfen den Betroffenen nur sehr bedingt  weiter. Oft ist das Gegenteil der Fall, wiederholter Misserfolg nimmt den Kindern die Freude am Lernen und den Glauben an sich und ihre Fähigkeiten. Die Ausprägung der Legasthenie/LRST ist höchst individuell, weshalb eine differenzierte Analyse und ein darauf abgestimmtes Individualtraining unabdingbar sind.

Dies ist im normalen Unterricht aufgrund der Fülle des Lernstoffes als auch der Klassenstärke erfahrungsgemäß nicht umsetzbar.  Es braucht andere Lernzugänge, die einerseits den entsprechenden „Lerntyp“ bedienen, und andererseits dort anknüpfen, wo das betroffene Kind mit seiner Lernstörung gerade steht. Der LRST bzw. Legasthenie liegt häufig eine Wahrnehmungsstörung zugrunde, welche im visuellen oder akustischen Bereich liegen kann, aber auch Probleme in der Raumwahrnehmung oder im Raumschema können die Wurzel der Problematik sein. Deshalb sollte das Training auch Teilleistungsschwächen im Bereich der Wahrnehmung  beinhalten, was beim Lernen mit Pferden wunderbar umgesetzt werden kann. 

Das Lern-/Legasthenietraining setzt sich deshalb aus folgenden Bausteinen zu​sammen:

  • Ein spezielle auf ihr Kind abgestimmtes Schreib- und Lesetraining an individuellen Fehlerquellen mit evidenzbasierten Methoden und Zugängen
  • Ein abwechslungsreiches Training der Teilleistungsschwächen im Bereich der Wahrnehmung
  • Die Arbeit an mentalen Aspekten, wie Motivation, Arbeitseinstellung und Selbstbewusstsein

Eine Lernumgebung außerhalb des Klassenzimmers wirkt motivierend, angsthemmend und ermöglicht diese alternativen Zugänge. Da Lernen nur erfolgreich sein kann, wenn es mit positiven Emotionen einhergeht, hat sich die Zusammenarbeit mit den Pferden als äußerst erfolgreich erwiesen. Diese besonderen Co-Trainer schaffen Motivation, Vertrauen, Sicherheit und Wohlbefinden. Sie stärken das Selbstbewusstsein der Kinder und tragen mit ihren Bewegungen dazu bei, dass Impulse beim Kind freigesetzt werden, die dazu führen, dass beide Hirnhälften optimal zusammen arbeiten. Dadurch wird der Lernstoff schneller aufgenommen und langfristiger abgespeichert. Unterschiedliche Hirnareale, die wir für das Lesen und Schreiben benötigen, werden durch die mehrdimensionale Schrittbewegung des Pferdes angeregt.  Diese Effekte sind mittlerweile mehrfach empirisch erforscht und belegt.

Auch Kinder, die keine LRST oder Legasthenie haben, sich aber im Fach Deutsch schwertun, können enorm von diesem Konzept profitieren. Die Bausteine werden dann entsprechend der Schwierigkeiten beim Lesen und/oder Schreiben angepasst. Eine Alternative zu Klassenzimmer und Schreibtisch in Kontakt mit diesen wundervollen Tieren kann sicher vielen Kindern helfen, neue Freude am Fach Deutsch zu finden, ein besseres Selbstwertgefühl zu entwickeln und motiviert an den individuellen Fehlerquellen in diesem Fachbereich zu arbeiten. Von den positiven Effekten, die durch die Arbeit mit den Pferden einhergehen, können wir auch in dieser besonderen Deutschnachhilfe Gebrauch machen.